Mittwoch, 2. Juli 2014

6. Teil Ab in die Wildnis – Vildmarksvägen


stundenlange Fahrt durch riesige Waldlandschaften
Fahrt dem Angermanälv entlang ins Landesinnere bis nach Strömsund. Diese Region lebt von der Waldwirtschaft. Wir sehen sehr viele Lastwagen mit bergenweise Holz beladen und viele Papierfabriken und Holzmühlen etc.
Allein auf weiter Flur...
Auf der Fahrt nach Strömsund begleitet uns links und rechts Wald. Fast kein Verkehr, und wäre da nicht unser Jeep, der ganz ruhig schnurrt, wäre es eine krasse Stille. 

unser erstes Rentier
Plötzlich versucht sich der Copilot hektisch zu äusseren „dort ein, ein, eine… auf der Strasse! Halt an, halt an!“ Vor uns auf der Strasse steht unser erstes Rentier. Es trottet einfach auf der Strasse vor uns. Zuerst sind wir uns nicht sicher, ob es ein Rentier oder ein Elch ist. Wir haben uns aber unterdessen belehren lassen, dass Elche immer Schaufeln als Geweih haben. Und somit ist dies ein Rentier!




eine der schönsten Rundfahrten in Schweden
In Strömsund gehen wir ins Touristencenter, um uns über den Vildmarksvägen zu infomieren. Der Vildmarksvägen ist eine Rundstrecke und führt von Strömsund in Jämtland über das Fjäll (Gebirge) nach Lappland und durch Städtchen wie Vilhelmina, Dorotea und Hoting wieder zurück nach Strömsund. Sie verläuft vorbei an Orten mit exotisch klingenden Namen wie Gäddede, Stekenjokk, Klimpfjäll, Säxnas und Borgafjäll. Sie führt durch ein Gebiet, welches als eine der letzten Wildnisse angesehen werden kann.


Von Strömsund aus geht die Fahrt zunächst durch tiefe Wälder und wir durchqueren die Gegend mit dem weltweit dichtesten Braunbärenbestand. In Gäddede haben wir den Campingplatz aufgesucht, den Wohnwagen abgehängt und sind gleich zur ersten Sehenswürdigkeit gefahren. Den Hällingsafallet! Ein Wasserfall der in eine 800 Meter lange Schlucht stürzt. Wir folgen den Wegweisern und finden uns plötzlich auf einer Schotterpiste. Je 25 km hin und zurück – kein Problem, wir haben einen Jeep. Der 43 m hohe Wasserfall ist eindrücklich. Im Sprühnebel bilden sich bei sonnigem Wetter drei bis sechs Regenbogen. Es ist faszinierend und wir haben Glück, dass die Nachmittagssonne zwischen den Wolken durchscheint und uns auch Regenbogen projeziert. 















Der Hällingsafallet ergiesst sich 
in den grössten wasserführenden Canyon Schwedens



Wir sind in bester Laune und machen einen Abstecher nach Norwegen. (4 km bis zur Grenze). Hier schmeckt die Luft nicht anders als in Schweden. Auf dem Weg zurück auf den Campingplatz sehen wir eine Eule, die vor uns her fliegt.

Von Gäddede fahren wir weiter Richtung Stekenjokk. Eigentlich wollen wir noch kurz tanken, aber die Tankstelle ist für unser Gespann zu klein. Macht nichts, der Tank ist praktisch voll!!!
Wildnis pur
Immer wieder kreuzen Rentiere unseren Weg
Wunderschöne Berwälder und die unberührte Natur ist nie weiter weg als ein kleiner Sprung über den Strassengraben. Wir unternehmen eine Fjällwanderung mit dem Auto. Steigen wir aus dem Auto, stehen wir mitten in der nordskandinavischen Wildnis. 







Die Strasse führt stetig aufwärts zur Stekenjokk-Hochebene. Auf dem Pass (Jokk) halten wir an und geniessen die Landschaft und machen eine Wanderung über die Ebene. 

Die Passhöhe ist erreicht.
Hochalpines Gebiet trotz der geringen Höhe.




Eindrückliche Landschaft, Blick zurück auf das Jokk
Stekenjokk-Hochebene


Weiter geht es nach Fatmomakke. Da war doch noch was – tanken sollten wir noch. Die Tankstelle kurz vor dem Pass ist jedoch defekt/geschlossen weil das Internet nicht funktioniert. Alles kein Problem, wir haben noch genügend Diesel bis zur Tankstelle nach dem Pass. Leider ist diese ebenfalls geschlossen. Wir haben noch für 96 km Diesel, das sollte locker reichen bis zur nächsten Tankstelle (30 km). Es geht ja eigentlich nur noch bergab. Tja, eben nur eigentlich, zum Teil sind wieder rechte Steigungen zu machen. Langsam breitet sich eine nervöse Ruhe im Auto aus. Die Aufmerksamkeit ist nicht mehr der schönen Natur gewidmet sondern nur noch der Kraftstoffanzeige im Auto. Wir erreichen endlich die Tankstelle. Ein Lächeln breitet sich auf unserem Gesicht aus denn sie funktioniert. Schlussendlich hat es locker gereicht – im Tank waren noch ganze 3 Liter!

Traditionelle samische Kota in Fatmomakke
In Fatmomakke übernachten wir auf einem „Campingplatz“ direkt am Fluss. Der Mann an der Rezeption kann kein Englisch nur Schwedisch, resp. wohl samisch. Wir verständigen uns mit Händen und Füssen. Wir schlafen tief und fest, weil es mucksmäuschenstill ist. Früh am morgen besichtigen wir ein samisches Dorf mit 80 traditionellen Koten und einer Kirche aus dem Jahr 1884. 





Wir fahren weiter nach Vilhelmina, halten aber öfters an, um weitere Naturschönheiten zu bewundern. 
Die Trappstegsforsen bestechen nicht
durch extreme Höhe oder Breite
sondern durch ihren schönen Rhythmus.






In Vilhelmina finden wir einen super schönen Campingplatz. Wir beschliessen zwei Tage hier zu bleiben, um die vielen Erlebnisse der Rundstrecke etwas wirken zu lassen.





"Altstadt" von Vilhelmina

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