6. Teil Ab in die Wildnis – Vildmarksvägen
stundenlange Fahrt durch riesige Waldlandschaften |
Fahrt dem Angermanälv entlang ins Landesinnere bis nach
Strömsund. Diese Region lebt von der Waldwirtschaft. Wir sehen sehr viele
Lastwagen mit bergenweise Holz beladen und viele Papierfabriken und Holzmühlen
etc.
Allein auf weiter Flur... |
Auf der Fahrt nach Strömsund begleitet uns links und rechts
Wald. Fast kein Verkehr, und wäre da nicht unser Jeep, der ganz ruhig schnurrt,
wäre es eine krasse Stille.
unser erstes Rentier |
Plötzlich versucht sich der Copilot hektisch zu
äusseren „dort ein, ein, eine… auf der Strasse! Halt an, halt an!“ Vor uns auf
der Strasse steht unser erstes Rentier. Es trottet einfach auf der Strasse vor
uns. Zuerst sind wir uns nicht sicher, ob es ein Rentier oder ein Elch ist. Wir
haben uns aber unterdessen belehren lassen, dass Elche immer Schaufeln als
Geweih haben. Und somit ist dies ein Rentier!
eine der schönsten Rundfahrten in Schweden |
In Strömsund gehen wir ins Touristencenter, um uns über den
Vildmarksvägen zu infomieren. Der Vildmarksvägen ist eine Rundstrecke und führt
von Strömsund in Jämtland über das Fjäll (Gebirge) nach Lappland und durch Städtchen
wie Vilhelmina, Dorotea und Hoting wieder zurück nach Strömsund. Sie verläuft
vorbei an Orten mit exotisch klingenden Namen wie Gäddede, Stekenjokk, Klimpfjäll,
Säxnas und Borgafjäll. Sie führt durch ein Gebiet, welches als eine der letzten
Wildnisse angesehen werden kann.
Von Strömsund aus geht die Fahrt zunächst durch tiefe Wälder
und wir durchqueren die Gegend mit dem weltweit dichtesten Braunbärenbestand. In Gäddede haben wir den Campingplatz aufgesucht, den Wohnwagen abgehängt und sind
gleich zur ersten Sehenswürdigkeit gefahren. Den Hällingsafallet! Ein
Wasserfall der in eine 800 Meter lange Schlucht stürzt. Wir folgen den
Wegweisern und finden uns plötzlich auf einer Schotterpiste. Je 25 km hin und
zurück – kein Problem, wir haben einen Jeep. Der 43 m hohe Wasserfall ist
eindrücklich. Im Sprühnebel bilden sich bei sonnigem Wetter drei bis sechs
Regenbogen. Es ist faszinierend und wir haben Glück, dass die Nachmittagssonne
zwischen den Wolken durchscheint und uns auch Regenbogen projeziert.
Der Hällingsafallet ergiesst sich
in den grössten wasserführenden Canyon Schwedens
Wir sind in bester Laune und machen einen Abstecher nach Norwegen. (4 km bis zur Grenze). Hier schmeckt die Luft nicht anders als in Schweden. Auf dem Weg zurück auf den Campingplatz sehen wir eine Eule, die vor uns her fliegt.
Von Gäddede fahren wir weiter Richtung Stekenjokk.
Eigentlich wollen wir noch kurz tanken, aber die Tankstelle ist für unser
Gespann zu klein. Macht nichts, der Tank ist praktisch voll!!!
Wildnis pur |
Immer wieder kreuzen Rentiere unseren Weg |
Wunderschöne Berwälder und die unberührte Natur ist nie
weiter weg als ein kleiner Sprung über den Strassengraben. Wir unternehmen eine
Fjällwanderung mit dem Auto. Steigen wir aus dem Auto, stehen wir mitten in der
nordskandinavischen Wildnis.
Die Strasse führt stetig aufwärts zur
Stekenjokk-Hochebene. Auf dem Pass (Jokk) halten wir an und geniessen die
Landschaft und machen eine Wanderung über die Ebene.
Die Passhöhe ist erreicht. Hochalpines Gebiet trotz der geringen Höhe. |
Traditionelle samische Kota in Fatmomakke |
In Fatmomakke übernachten wir auf einem „Campingplatz“
direkt am Fluss. Der Mann an der Rezeption kann kein Englisch nur Schwedisch,
resp. wohl samisch. Wir verständigen uns mit Händen und Füssen. Wir schlafen
tief und fest, weil es mucksmäuschenstill ist. Früh am morgen besichtigen wir
ein samisches Dorf mit 80 traditionellen Koten und einer Kirche aus dem Jahr
1884.
Wir fahren weiter nach Vilhelmina, halten aber öfters an, um weitere Naturschönheiten
zu bewundern.
Die Trappstegsforsen bestechen nicht durch extreme Höhe oder Breite sondern durch ihren schönen Rhythmus. |
In Vilhelmina finden wir einen super schönen Campingplatz. Wir
beschliessen zwei Tage hier zu bleiben, um die vielen Erlebnisse der
Rundstrecke etwas wirken zu lassen.
"Altstadt" von Vilhelmina |
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