Montag, 7. Juli 2014

7. Teil
Richtung Norden – quer durch Sapmi (Lappland)


Immer wieder treffen wir auf Rentiere, hier ein Junges
Wir beschliessen, nicht der Küste entlang und nach Rovaniemi zu fahren, weil viele Reisende, die wir kennen gelernt haben, uns davon abgeraten haben. Stichwort Touristenfalle und uninteressante Landschaften. Von Vilhelmina nehmen wir darum die E45 und fahren weiter in den Norden.





Wir fahren nun durch Sapmi, das Land der Sami (ehemals Lappland genannt).
Die Gegend ist geprägt von Seen und Wäldern. 

Der Wildling, ein Wahrzeichen der Gegend


Die Flagge der Sami











Wir machen Halt im Sandsjögarden, dem Campingplatz aus der Sendung „Auf und davon“ des Schweizer Fernsehens. Die Schönheit des Platzes erschliesst sich uns erst auf den zweiten Blick. Die Stuga (Hütten) sind sehr schön gelegen, doch der Platz, auf dem Wohnmobile und Wohnwagen platziert werden dürfen, ist eher dürftig. Wir gönnen uns ein Nachtessen im Restaurant des Platzes und stellen plötzlich fest, dass an den 6 Tischen ausschliesslich Schweizerdeutsch gesprochen wird. Es „heimätelet“ und ist schön, mal wieder so zu schwatzen, wie einem der Schnabel gewachsen ist.
Typische Landschaft in schwedisch Sapmi
Bis jetzt haben wir nur vereinzelt Schweizer angetroffen, es hat vorwiegend Schweden, Norweger, Deutsche und Finnen, die unterwegs sind.

Aufgrund der Wettervorhersage (schlechtes Wetter rund um Sandsjögarden, dafür gutes Wetter am Nordkapp), beschliessen wir, am nächsten Tag zügig weiterzufahren. Es sind jetzt noch etwa 1000 Kilometer bis ans Nordkapp.




Wir fahren los, das Ziel ist Jokkmokk. Wir kommen gut voran, machen nur kleine Pausen.
So erreichen wir etwa um 15 Uhr den Polarkreis. 

Wir haben den Polarkreis erreicht!!

Beim Polarkreis haben wir
schon ein paar Kilometer
auf dem Tacho
Plötzlich ist er da und wir müssen schauen, dass wir nicht einfach darüber hinweg fahren. Der Parkplatz und das Besuchercenter mit Restaurant sind unaufdringlich, fast unscheinbar. 
Der effektive Polarkreis ändert seine Position ja täglich, aber sie können ja nicht jeden Tag das Besuchercenter an einem neuen Ort platzieren, nur weil die Erde nicht ganz rund ist und wie eine beschwipste Orange durchs All eiert. Darum haben sie sich einfach auf diesen Ort hier geeinigt.


Ein spezielles Gefühl ist es auf jeden Fall. Cool, dass wir eines unserer grösseren Ziele erreicht haben! Wir sind schon so weit im Norden, Wahnsinn! Natürlich ist eine Fotosession angesagt und auch Enayo muss posieren.



Je nördlicher wir kommen, umso niedriger werden die Bäume
Unser Tagesziel Jokkmokk erreichen wir bei trübem Wetter. So ist der Besuch im Sami-Center für Märé eine willkommene Abwechslung, und gibt einen interessanten Überblick über die Kultur und Lebensweise der Sami und über die Natur des hohen Nordens. Ursi hat schon genügend Eindrücke erhalten und geht darum unterdessen auf Shoppingtour.





Nach einer nassen Nacht fahren wir wieder nordwärts. Mit dem neuen Wissen über die Sami wird die Weiterfahrt noch spannender. Nach vielen Kilometern durch Wälder wird es langsam tundra-artig. Auf einer Hochebene sieht es aus wie in Südfrankreich: sandiger Boden und Kiefernwälder. In Karesuando kaufen wir nochmals ein und überqueren die Grenze zu Finnland. In Finnland herrscht eine andere Zeitzone. 

Finnisch-Norwegische Grenze im Niemandsland
Nach etwa 100 km stehen wir im Niemandsland an der Grenze zu Norwegen. Bis zum nächsten Campingplatz in Kautokeino sind es nur wenige Kilometer. Dort erwarten uns kühle 6 Grad.


















immer wieder ändert die Landschaft, hier eher Tundra
Am nächsten Tag studieren wir den Wetterbericht und siehe da, es wird für längere Zeit schön und warm. Wir ändern deshalb nochmals unsere Route und nehmen Kurs aufs Nordkinn. Wir fahren weiter nordwärts durch einsame Gegenden und sind oft minutenlang alleine auf der Strasse.


Der Fluss Tana mit unzähligen Sandbänken
Einen grossen Teil fahren wir entlang der norwegisch-finnischen Grenze, welche der Fluss Tana bildet. Eine eindrückliche Flusslandschaft mit grossen Sandbänken begleitet uns bis nach Tana bru. Hier übernachten wir auf einem einfachen Campingplatz. Das Wetter wird immer besser und die Sonne lacht oft vom Himmel.

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