18. Teil
Nordfjord – Fjordnorwegen zum Ersten
unverhoffte Aussicht nach nicht ganz freiwilliger Inselrundfahrt |
Nun sind wir wieder auf dem Festland und das nächste Ziel ist der Nordfjord. Wir umrunden noch einen anderen kleineren Fjord, überqueren eine schöne Hochebene und dann geht es schon hinunter nach Maurstad an den Nordfjord.
Dieser
haut uns im ersten Teil nicht gerade aus den Socken, irgendwie sieht es aus wie
im Berner Oberland: Wasser und Berge.
Nur
wenn wir uns bewusst sind, dass das Wasser sozusagen „Meer“ ist, gewinnt es an
Spannung. In Nordfjordeid verlassen wir den Fjord für eine Weile, gelangen aber
bald an den Hornindalsvatn, den tiefsten Binnensee Europas. Da man von dieser
Tiefe auch nicht viel sieht, ist auch das beim Vorbeifahren einfach ein See.
Erst
als wir später bei Stryn wieder an den Nordfjord kommen, gefällt es uns richtig
gut.
Der Campingplatz von Stryn allerdings ist nichts und so fahren wir nach Loen. Kaum im Dorf folgen wir dem Camping-Wegweiser und merken zu spät, dass dieser ins Loental führt. Es hat zwar auch dort diverse Campingplätze, aber eigentlich wollten wir vorne am Wasser sein.
Nun ja, wenden geht im Moment nicht, die Strasse ist viel zu schmal. Zudem kommen uns Dutzende von Autos und sportlich gekleidete, aber ziemlich abgekämpft aussehende Menschen entgegen.
Viele Ausweichmanöver und enge Stellen später erreichen wir den ersten Campingplatz. Dieser scheint total voll. Nebenan steht ein Festzelt und überall hat es massenhaft Leute. Wie sich herausstellt ist heute ein Berglauf auf den Berg Skala, 1848 m Höhendifferenz auf 8,5 km. Dies ist die grösste Höhendifferenz, die man in Norwegen zurücklegen kann vom Fuss eines Berges auf dessen Gipfel. (es gibt zwar höhere Berge hier, aber diese „beginnen“ bereits in einer höheren Lage, darum ist der Höhenunterschied kleiner).
Der Nordjord bei Stryn |
Der Campingplatz von Stryn allerdings ist nichts und so fahren wir nach Loen. Kaum im Dorf folgen wir dem Camping-Wegweiser und merken zu spät, dass dieser ins Loental führt. Es hat zwar auch dort diverse Campingplätze, aber eigentlich wollten wir vorne am Wasser sein.
Nun ja, wenden geht im Moment nicht, die Strasse ist viel zu schmal. Zudem kommen uns Dutzende von Autos und sportlich gekleidete, aber ziemlich abgekämpft aussehende Menschen entgegen.
Nordfjord Richtung Loen/Olden |
Viele Ausweichmanöver und enge Stellen später erreichen wir den ersten Campingplatz. Dieser scheint total voll. Nebenan steht ein Festzelt und überall hat es massenhaft Leute. Wie sich herausstellt ist heute ein Berglauf auf den Berg Skala, 1848 m Höhendifferenz auf 8,5 km. Dies ist die grösste Höhendifferenz, die man in Norwegen zurücklegen kann vom Fuss eines Berges auf dessen Gipfel. (es gibt zwar höhere Berge hier, aber diese „beginnen“ bereits in einer höheren Lage, darum ist der Höhenunterschied kleiner).
Zum
Glück finden wir trotz dem ganzen Drumrum einen Platz, da der Anlass mehr oder
weniger vorbei ist und die meisten auf dem Nachhauseweg sind.
Idyllischer Campingplatz Loen (rechts das Sanitärgebäude) |
Das
Wetter ist in diesen Tagen sehr unbeständig, ein riesiges Tiefdruckgebiet hat
sich über Skandinavien installiert. Es regnet oft, aber es gibt auch immer
wieder trockene Phasen und stellenweise blauer Himmel. So geniessen wir es im
kuscheligen Wohnwagen, wenn es richtig nass ist und sind draussen, wenn es
schont.
Ausflug zu einer Gletscherzunge des Jostedalsbreen
Der Loenvatn mit dem Jostedalsbreen in den Wolken |
Die steile Privatstrasse ins Bodal |
Bei Bodal bezahlen wir 40 NOK Maut für eine Privatstrasse, damit wir ins abzweigende Tal fahren dürfen. Die Strasse führt sehr steil und in vielen Kurven mehr oder weniger einem Flusslauf entlang durch das wild romantische Tal. Immer wieder fahren wir an Wasserfälle und Stromschnellen vorbei. Da die Strasse aber ziemlich anspruchsvoll ist, bleibt nicht viel Zeit, sich umzusehen.
Die Alp Bodal, eine schöne grosse Talschaft |
Oben am Parkplatz beginnt die Wanderung. Der Weg führt angenehm eben entlang des Flusses auf eine ziemlich grosse Hochebene mit einer Alp. Mehrere Häuser stehen in Reih und Glied, Kühe und Schafe weiden auf der ganzen Ebene.
Wir queren den Fluss und der Weg führt sanft bergwärts, durch lichte Birkenwäldchen, über Bäche, durch Steinfelder und immer näher zum Gletscher. Dieser ist ein Ausläufer des Jostedalsbreen, des grössten Plateau-Gletschers Norwegens und überhaupt des grössten auf dem europäischen Festland. Er ist ziemlich weit verzeigt und erreicht eine Ausdehnung von etwa 40 km in der einen und etwa 15 km in der anderen Richtung.
der Weg zum Gletscher |
die Gletscherzunge |
Was diese Kühe wohl gegessen haben, dass Pilze in ihren Fladen sind? Die sind wohl alle gut drauf ;-) |
Etwas unterhalb des Gletschers liegt der Gletschersee |
Die Wanderung durch diese Landschaft ist phantastisch. Die zum Teil „frischen“, aber auch die älteren Spuren des Gletschers sind überall zu sehen, da sich dieser seit einigen Jahren auch immer mehr zurückzieht.
Auch
Enayo geniesst es, wieder mal richtig herumzutoben. Und er gehorcht super gut,
die Bindung zu uns ist in den letzten Wochen stärker geworden. Wir essen
zusammen Heidelbeeren und Blaubeeren. Diese wachsen ziemlich üppig hier in
Nachbarschaft mit Preisel- und Wachholderbeeren. Wir müssen nur gut aufpassen,
dass er nicht die falschen Beeren pflückt.
Rundfahrt zum Geirangerfjord
Der Strynsee inszeniert eine natürliche Vollkommenheit |
Ein
anderer Ausflug führt uns zum berühmten Geirangerfjord. Wir verbinden diesen
mit einer Rundfahrt. (Stryn-Grotli-Dalsnibba-Geiranger-Hellesylt-Stryn)
60 Meter steil nach unten |
der alte Strynfjellweg: schmal und kurvenreich |
Kurze
Zeit und einige Kurven später nehmen wir den Abzweiger auf den Gamle
Strynfjellveg (alter Weg über das Gebirge von Stryn). Diese Strasse ist eng und
sehr kurvenreich und bringt einem schon nach kurzer Zeit mitten ins Gebirge.
Auf
der Höhe hat es ein Sommerskigebiet, welches aber mangels Schnee geschlossen
ist. Was genau die Norweger unter Sommerskiing verstehen ist uns rätselhaft.
Wann hier wirklich ein Skibetrieb herrscht ist für uns nicht so vorstellbar. Im
Winter ist die Strasse bis hierher wohl kaum fahrbar und jetzt im August hat es
keinen Schnee mehr. Also wahrscheinlich ist es eher ein Frühlingsskigebiet.
Wobei „Gebiet“ dann schon wieder eine Übertreibung ist. Mehr als einen Skilift
sehen wir nicht, aber es hat einen relativ neuen Pistenbully auf dem Parkplatz
– irgendwie scheint das Ganze schon zu funktionieren.
Das Sommerskigebiet (1 Lift, 2 Pisten, 1 Pistenbully) |
für einmal Schafe statt Rentiere |
gemütliches Restaurant |
Elchburger |
Aussicht ins Nichts vom Dalsnibba |
Den
anschliessenden Geirangervegen sehen wir umso besser. Es folgen 29 Kurven und
Serpentinen, mehrere Talschaften und der berühmte Knuten, der Knopf. Dies ist
ein Teil der Originalstrasse bei der mit einer Schlaufe ein Fels umfahren und
zugleich massiv an Höhe gewonnen wird.
Der Knuten: unter der Brücke durch, eine Schlaufe und dann über die Brücke - zu seiner Zeit eine Sensation, welche an der Weltausstellung in Paris eine Auszeichnung erhielt |
Der berühmte Blick ins Geirangerfjord |
Bei
der Schlucht Flydalsjuvet machen wir nochmals einen obligatorischen Halt um auch für unsere Sammlung die berühmten Fotos des
Blicks auf den Geirangerfjord zu machen.
Der Fjord ist wirklich sehr eng und unten liegt ein Kreuzfahrtschiff, welches ziemlich überdimensioniert wirkt. Auf der anderen Seite von Geiranger sehen wir den Adlerweg, welcher dann einige Kilometer und einer Fährfahrt später zu den Trollstigen führt.
Der Fjord ist wirklich sehr eng und unten liegt ein Kreuzfahrtschiff, welches ziemlich überdimensioniert wirkt. Auf der anderen Seite von Geiranger sehen wir den Adlerweg, welcher dann einige Kilometer und einer Fährfahrt später zu den Trollstigen führt.
Fährfahrt durch den Geirangerfjord |
grimmiges Gesicht unterwegs |
Der Wasserfall "Freier" mit den Umrissen einer Flasche in der Mitte |
Die berühmten Wasserfälle „die sieben Schwester“ sind mangels Wasser etwas mager, wir sehen nur etwa 4 von ihnen. Gegenüber sprudelt der Wasserfall „Freier“. Er hat vergebens um die Hand der sieben Schwestern angehalten und weil ihn das so bekümmert hat, blieb ihm nichts übrig als der Griff zur Flasche. Diese ist nun als Umriss in seiner Mitte zu sehen.
Hellesylt, die Endstation der Fährenfahrt |
Auch
wir sind beeindruckt von dem berühmten Fjord und geniessen die Überfahrt.
Anschliessend
geht es ohne Umwege zurück nach Stryn und auf unseren Campingplatz nach Loen.
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