17. Teil
Alesund und Runde – Jugendstil und Vogelkinderstube
sagenhafter Blick über Alesund |
aber warum in die ferne schweifen??? |
die Altstadt von oben |
Aus Sicherheitsgründen mussten jedoch alle Häuser im Stadtkern aus Stein gebaut werden. Und da jeder sein Haus nach der neuesten Mode gebaut haben wollte, präsentierte sich von da an Alesund als Jugendstilstadt. Da selten ganze Städte nach der Jahrhundertwende neu gebaut wurden, ist eine dermassen homogene Jugendstil-Stadt wohl kaum woanders zu finden.
verspielte Ornamente und ein luftiger Pavillon |
Türmchen |
grandiose Fassade |
Auf einer Tafel sehen wir, dass die umliegenden Inseln in einem Mammutprojekt für den Autoverkehr erschlossen worden sind. Sie waren bisher nur mit der Fähre erreichbar. Dies war natürlich für viele ein Grund, die Inseln zu verlassen und in Alesund selber zu wohnen. Um diese Abwanderung zu stoppen wurde enorm in die Infrastruktur investiert: nun können durch 3 Unterwassertunnels und eine Brücke alle grösseren Inseln der Umgebung schnell und direkt mit dem Auto erreicht werden. Als Fans von Brücken und Tunnels wollen wir uns das natürlich nicht entgehen lassen.
gleich nach der Einfahrt geht es steil nach unten |
kurz vor der tiefsten Stelle des Tunnels |
Und um die nötige Tiefe unter dem Meer zu erreichen sind wieder deftige Gefälle und Steigungen zu überwinden. Als Krönung gibt es bei zwei Tunnels zu Beginn sogar einen Kehrtunnel wie beim Gotthard-Eisenbahntunnel, das heisst, eine 360°-Kurve. Und alles wie gewohnt in eher schlecht beleuchteten Tunnelröhren mit Gegenverkehr.
endlich wieder an der frischen Luft |
war Obelix da? |
einsamer Leuchtturm am Eingang zum Storfjord |
Von hier sehen wir neben Alesund und den Aussichtspunkt auf Aksla weitere Inseln und Inselchen.
dramatischer Blick auf unser nächstes Ziel |
Fussgängerzone in Alesund |
Nach einem Bummel durch die Fussgängerzone und einer seltsamen Begegnung mit einer älteren Dame, welche uns irgendwas wirres über geklaute Jugenstil-Utensilien und ermordete Katzen erzählt, geniessen wir ein leckeres Stück Fleisch im Steakhouse.
Blick über Runde und die benachbarten Inseln |
eine der vielen Brücken von Insel zu Insel |
Blick zurück auf die Brücke und den Damm, nun sind wir auf Runde |
Die Fahrt dahin bringt uns immer wieder Nervenkitzel. Der Wohnwagen ist ja, im Gegensatz zur Inseltour gestern, mit dabei. Und die Brücken sind so breit, dass gerade ein Lastwagen (oder ein Wohnwagen) Platz hat. Vor und nach der Brücke hat es Ausweichstellen. Da aber die Brücken so steil sind, dass ein effektives Vorausschauen schwierig ist, hat es oben an der Brücke auch noch eine Ausweichstelle. Die Idee ist ja an sich gut, aber die Ausführung eher mangelhaft. Die Ausweichstellen on the top sind irgendwie doch nicht immer zuoberst und der weitere Strassenverlauf ist durch die Steilheit der Brücke erst einsehbar, wenn man schon wieder auf der schmalen Fahrbahn ist.
Auffahrt zur Brücke ... |
... on the top ... |
... und wieder hinunter |
Naja, Augen zu und durch und wir haben Dusel und können alle Brücken und Dämme passieren und erreichen das Dörfchen Goksoyr auf Runde.
Auf Runde dreht sich alles um die Lunde, den Papageientaucher |
auch hier bestimmen bunte Häuser das Dorfbild |
Das Dörfchen Goksoyr |
der Campingplatz |
Runde ist nur gerade 6,4 Quadratkilometer gross, es gibt eine Strasse, zwei Dörfer, einen Campingplatz, einen Schiffanlegesteg, einen Tunnel – und während der Brutsaison über 150'000 Vogelpaare. Diese brüten an den Steilhängen im nördlichen und westlichen Teil der Insel. Für die Besucher heisst dies entweder in ein Ausflugsschiff zu steigen und die Vogelfelsen vom Meer aus anzusehen (Danke, da wird uns schon schlecht von der Vorstellung) oder zu Fuss von unserem Campingplatz aus auf das gut 250 Meter höher gelegene Plateau und von dort an die verschiedenen Klippen zu wandern.
Hunderte Vogelpaare brüten hier jedes Jahr |
Wir entschliessen uns natürlich für die Wandervariante und erklimmen am späteren Nachmittag das Plateau. Schon an den ersten Klippen können wir Hunderte Dreizehenmöwen ausmachen. Ihr Geschrei ist trotz Wind und einiger Entfernung bis zu uns zu hören. In der nächsten Bucht sind die Krähenscharben zu Hause. Vor beiden Buchten kreisen immer wieder Seeadler, lassen sich treiben vom Wind und nutzen in grossen Windungen die Thermik. Ein phantastischer Anblick!
spektakuläre Steilküsten |
Und plötzlich schwirrt etwas über unsere Köpfe und verschwindet in einem Erdloch. Sollte dies wirklich ein Papageientaucher sein? Tatsächlich, kurze Zeit später kriecht er wieder hervor, steht vor seinem Loch, schaut ein bisschen umher und fliegt dann wieder hinaus aufs Meer. Wow, was für ein Glück wir haben! (für ein gutes Foto hat es allerdings nicht gereicht, da ging alles viel zu schnell)
grosse Raubmöwe |
Wir sitzen noch eine Weile und geniessen die Stimmung. Auf dem Rückweg zum Campingplatz beobachten wir noch die Flugkünste der grossen Raubmöwen.
Bei weiteren Ausflügen auf der Insel sehen wir viele Vögel aber keine weiteren Papageientaucher.
der Atlantik ist rau und bestimmt das Leben auf den Inseln |
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