Donnerstag, 19. Juni 2014

1. Teil 

Agility-Training im Schwarzwald - die ersten Tausend Kilometer


Unser Gespann vor der ersten Nacht in Sörup
Märé: Am Donnerstag nach dem Mittag geht es los. Wir haben (hoffentlich) alles Nötige in unseren Wohnwagen gepackt und putzen noch die Wohnung. Endlich ist es soweit. Es wurde Zeit, denn die Tage zwischen dem letzten Arbeitstag bis zur Abreise waren gefüllt mit letzten Erledigungen, Vorfreude aber auch Anspannung auf die Reise. 1000 Dinge waren noch zu tun und viele liebe Menschen wollten noch von uns Abschied nehmen. Irgendwann sind wir dann einfach froh, endlich gehen zu können. Man muss den Schlussstrich wagen, die Wohnung abschliessen und losfahren.
Die Sonne lacht vom Himmel und es ist schön warm. Noch ein kurzer Abstecher nach Zwillikon zu Romy, um die Vorräte für Enayo aufzustocken, dann endlich auf die Autobahn nach Baden. Anschliessend über Land bis Waldshut und dann immer tiefer in den Schwarzwald zum Schluchsee. Nach einer letzten Steigung ist Faulenfürst erreicht, unsere erste Etappe. Wir schlafen noch einige Tage im Hotel, diesen Komfort gönnen wir uns.

Das Agility-Training ist sehr intensiv aber auch sehr lehrreich. Ursi und Enayo lernen viel und bei jeder Einheit werden die Elemente schwieriger aber auch die Läufe flüssiger.
Wie der Blitz aus dem Tunnel
und schon das nächste Hindernis im Blick
Enayo der Turbo-Toller im Slalom
Highlight ist, als Ursi ausrutscht und im liegen Enayo auf den nächsten Sprung und den Slalom schicken kann.
Mit den anderen Teilnehmern herrscht eine gute Stimmung. Zum Glück finden auch diverse Gespräche statt, die nichts mit der Agi-Szene zu tun haben.

Am Pfingstmontag nach den letzten Trainig dürfen wir uns vorzeitig verabschieden. Es ist eine herzliche Verabschiedung, obwohl wir die meisten ja nicht näher kennen. Dies hat uns sehr beeindruckt. Wir hängen den Wohnwagen an und können los. Es geht nochmals am Agi-Platz vorbei und alle winken uns zu – ich glaube, Sie freuen sich echt für uns.

Doch nach einigen Kilometern ist schon Schluss mit lustig: wir haben Enayos Futter im Tiefkühlschrank des Hotels vergessen. Also nochmals abhängen und mit dem Auto zurück und alles holen.

Aber dann haben wir alles und nachdem wir auf die Autobahn gekommen sind, geht es dann auch flott voran, Ursi hatte ja extra noch die Erlaubnis für 100 km/h geholt.
Wir kommen gut voran bis zu einer Unfallstelle mit einem kilometerlangen Stau davor. Wir sitzen etwa eine Stunde in der prallen Sonne und kommen nur im Schritttempo voran. Doch irgendwann ist auch das überstanden und wir fahren in die anbrechende Nacht.
In der Ferne sehen wir irgendwann Blitze und gewaltige Gewitterwolken. Ein imposantes Schauspiel. Gegen Mitternacht fahren wir auf einen Rastplatz und stellen das ganze Gespann bei einem Burgerking ab. Für einige Stunden legen wir uns aufs Ohr. Es ist aber so drückend heiss, dass wir nicht lange liegen blieben. (Und irgendwie trauen wir uns nicht, die Fenster des Wohnwagens zu öffnen, da man ja allerhand hört von wegen Betäubungsgas etc. und anschliessendem Totalausraub.) In den frühen Morgenstunden geht es weiter und weil es noch fast keine LKWs hat, kommen wir zügig vorwärts.
Leider müssen wir dann aus den Nachrichten vernehmen, dass die faszinierenden Gewitter in anderen Teilen Deutschlands zum Teil verheerende Auswirkungen hatten und auch einige Menschenleben forderten.

Wir kommen vorbei an verschiedenen Städten und Regionen und sind plötzlich in Hamburg. Wir fahren von Süden an den Hafen, hinein in die Elbtunnels und sind kurze Zeit später auch schon wieder auf der anderen Seite der Stadt. Nun liegt das letzte Stück unserer heutigen Etappe vor uns. Schleswig-Holstein ist flach und geprägt von Landwirtschaft. Allzu viel nehmen wir allerdings nicht mehr war, denn wir sind doch etwas müde von der langen Fahrt.
In Sörup fahren wir zu Katy und Suse, zwei Freundinnen, die vor einiger Zeit nach Norddeutschland ausgewandert sind. Der Empfang ist äusserst herzlich und wir kriegen erstmal etwas zu trinken, duschen ausgiebig und erzählen von den letzten Tagen.
Sie führen uns an den kleinen Südensee, wo wir das ganze Gespann aufstellen können. Eine herrlich idyllische Lage.

Stellplatz in Sörup
An sich möchten wir uns jetzt etwas ausruhen, aber leider macht uns die Technik einen Strich durch die Rechnung: bei der Wasserpumpe ist ein Verbindungsstück gebrochen, wir haben kein Wasser zur Verfügung. Also nochmals aufgerafft und ins 20 km entfernte Flensburg zu einem Campingspezialisten. Dort kriegen wir dann auch die notwendigen Teile und Ursi flickt gekonnt den Schaden während ich im Dorf einen Laden aufsuche und unseren Kühlschrank auffülle.
Nach leckeren Spaghetti bei Katy und Suse fallen wir glücklich und müde das erste Mal richtig ins Wohnwagen-Bett und schlafen uns aus.
Leider hat es an diesem lauschigen Plätzchen keine Dusche und so entscheiden wir uns, am nächsten Tag auf den Campingplatz von Wackerballig zu wechseln.

Pier in Wackerballig beim Sonnenuntergang
Wir leben uns langsam ein im Wohnwagen und räumen noch das eine oder andere um, damit es handlicher ist. Der Platz ist sehr begrenzt, aber es reicht super. Die restliche Technik wird auch noch ausprobiert, aber alles funktioniert wie es sollte.

Wir verbringen einige erholsame Tage an der Ostsee und lassen uns von Katy und Suse die Umgebung zeigen, gehen einkaufen, geniessen die Tage und sind fasziniert von den Sonnenuntergängen, schauen das erste Spiel der Schweizer Nati und lassen es uns gut gehen.



Sonnenuntergang über der Ostsee
ohne Worte ...




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