Samstag, 28. Juni 2014

5. Teil
Nordwärts der Küste entlang – Höga Kusta


Gänse irgendwo an einem See nördlich von Gävle
Wir fahren los, quer durch Stockholm. Trotz Morgenverkehr geht es ziemlich flüssig. Wenige Kilometer vom Zentrum entfernt ist man schon mitten in der Landwirtschaft. Es ist ziemlich flach hier und das Land wird intensiv genutzt. 
Irgendwann nach Uppsala hört die Autobahn auf und es beginnen die grossen Wälder. Nach Gävle wird es landschaftlich sehr schön. Immer wieder tauchen kleinere und grössere Gewässer zwischen den Bäumen auf. Es ist so die typische Schwedenansicht: Wald, See, rote Häuser. An den Seen sehen wir auch Gänse mit ihren Jungen.

Bei Sundsvall durchqueren wir über mehrere Brücken das riesige Delta des Inlandsälv. Es sind zig Flussarme, die sich hier teilen und sich ihren Weg ins Meer suchen.
immer wieder idyllische Seen zwischen den Bäumen

Gelandet sind wir dann auf Snibbens Camping beim Ramvik am Mörtsjön. Ein kleiner gemütlicher Campingplatz direkt am See in einer wunderschönen Gegend.

lichter Wald, viele Steine und federweiche Wege
Bodenbedeckung im Wald
Elchgageli, den Verursacher sehen wir leider nicht...
Höga Kusten - Felsformationen
Durch einen Tipp von Dieter und Ani (Bekanntschaft auf dem Campingplatz) besuchen wir am nächsten Tag das Uno-Welterbe Höga Kusta. Die hohen Küsten wurden während der letzten Eiszeit von extrem viel Eis bedeckt und entsprechend hoch war der Druck, der auf ihnen lastete. Als die Eismassen dann verschwanden hob sich das ganze Land und viele Teile, die zuvor unter Eis und Meer lagen, sind nun zu Inseln und Halbinseln geworden. Dadurch entstanden spezielle Felsformationen, die es normalerweise so an Land nicht gibt. 


Höga Kusten - Felsformationen
Wir machen zwei schöne Wanderungen in Bastra und Bönhamn und sehen viele Vögel und Elch-Böleli (man glaubt nicht, dass diese grossen Tiere nur so kleine Böleli hinterlassen). Elche selber haben wir aber auch hier nicht gesehen. Die Wälder duften herrlich und es ist äusserst erholsam und idyllisch hier. Wir geniessen wunderschöne Stunden und können uns fast nicht sattsehen an der Schönheit der Natur.


Höga Kusten - Felsformationen



















das Fischerdorf Bastra
Die beiden Fischerdörfer sind klein aber fein. Das eine wird gerade etwas eingequalmt – der frisch gefangene Fisch wird im eigenen Garten geräuchert. Äusserst lecker dieser warmgeräuchte Lachs!
das eigene Räucherhäuschen zaubert manche Leckerei

Die Höga Kusten Bron - Tor zum Uno-Welterbe



Donnerstag, 26. Juni 2014

4. Teil
Stockholm - Trubel in Schwedens Hauptstadt


Wir fahren von Vadstena über Linköping und Norrköping nach Stockholm. Es regnet immer mal wieder, dann scheint die Sonne, aber es ist nicht so heiss und somit optimales Reisewetter. In Bredäng, einem Vorort finden wir einen guten Campingplatz und stellen auch sogleich alles auf. Nachdem wir schon eine Wäsche gewaschen haben, realisieren wir, dass wir im Schatten eines Baumes stehen. Da die Temperaturen nicht so hoch sind, wäre ein Sonnenplatz idealer. Nach kurzer Nachfrage an der Reception verschieben wir den ganzen Wohnwagen über den Weg auf einen anderen Platz. Das geht ziemlich schnell, da wir unterdessen schon einige Übung haben. Wir nutzen den Rest des Nachmittags um wieder mal richtig zu putzen und zu waschen, aber auch, um in der Sonne zu liegen.
Ganz in der Nähe ist eine IKEA und ein riesiges Shopping-Areal. Wir fahren da hin, da es in der Nacht relativ kühl ist und wir noch eine Decke für die Nacht benötigen und einige praktische Aufbewahrungsboxen. Für Enayo kaufen wir noch ein kuscheliges Betteli, damit er es in der Nacht auch angenehm hat.
Im Systembolaget gibts Alkohol
Natürlich gehen wir dann auch in einen Systembolaget. Richtiger Alkohol darf in Schweden nicht in normalen Läden verkauft werden, nur in den staatlich kontrollierten Systembolaget. Dies ist aber kein Schmuddelladen für Alkis sondern ein schön eingerichteter und heller Laden. Meistens ist jemand da, der einem sogar hilft, den richtigen Wein zu finden. Degustieren darf man allerdings nicht, das ginge dann wohl zu weit. Die Preise sind allen Unkenrufen zum Trotz völlig in Ordnung. Wein kann in etwa zu gleichen Preisen wie bei uns eingekauft werden. Richtiges Bier ist allerdings schon teurer. Aber dafür gibt es das Lätöl, das Leichtbier. Dieses hat weniger als 3% Alkohol und kann auch in normalen Supermärkten gekauft werden. Und das zu sehr günstigen Konditionen: ca. 3 Franken für 6 kleine Dosen. Daneben gibt es auch abartiges wie alkohlfreien Rotwein und alkoholfreien Mojito.
Den Rest des Tages giesst es in Strömen und wir verkriechen uns im Wohnwagen. Dank der Heizung ist es kuschelig warm.
Weil Enayos Verdauung etwas verrückt spielt, müssen wir mitten in der Nacht auf und eine Runde Gassi gehen. Erst jetzt wird uns bewusst, dass es gar nicht richtig dunkel ist. Es ist halb drei Uhr nachts und man könnte locker die Zeitung lesen.

Am nächsten Tag geht es dann mit der Tunnelbana, der Metro, nach Stockholm. Natürlich stehen die Gamla Stan, die Altstadt, und der Regierungssitz des Königs auf dem Plan. Der Palast ist nicht so prunkvoll, die Schweden sind auch hier eher zurückhaltend. 
Im Innenhof des Schlosses darf man quasi
mit dem König Kaffee trinken
Die nächste Schicht der königlichen Wachmannschaft
steht bereit zum Dienst
Beim Hinterausgang hat es eine grosse Menschenmenge – die berühmte Wachablösung steht kurz bevor. Begleitet von zackiger Militärmusik ist das Ganze mit viel Brimborium gut inszeniert. Die An- beziehungsweise Abmeldung der Wachmänner hat militärischen Ernst, doch gibt es immer wieder Szenen, die einem eher zum Schmunzeln bringen.

Alles sehr genau geregelt und mit viel Primborium inszeniert
Danach schlendern wir durch die gut erhaltene Altstadt und den Ufern verschiedener Inseln entlang und geniessen den Puls der Stadt. Es sind sehr viele Eindrücke, die da auf uns eingeprasselt sind. Am Ende des Tages sind wir froh, im gemütlichen Wohnwagen runter zu fahren. Vorderhand haben wir genug von Städten und freuen uns auf die ruhigeren Orte in Skandinavien. 
Altstadthäuser
Ansicht von einer der unzähligen Brücken auf die Altstadt

Der letzte Tag in Stockholm verbringen wir mit ausgiebigen Spaziergängen in den Wäldern und am Ufer des Mälaren.







Montag, 23. Juni 2014

3. Teil
Ins Landesinnere an den Vätternsee –
Wasser und jahrhundertealte Technik


Von Trelleborg fahren wir via Malmö, Helsingborg, Jönköping nach Vadstena.
Candy Air: ein Flugzeug voller Leckereien!
Da in zwei Tagen Midsommar ist und am Tag vorher die grossen Feierlichkeiten stattfinden haben wir sicherheitshalber auf einem Campingplatz reserviert.
unterwegs nach Jönköping
Irgendwann nach Malmö scheint mir die Anzeige auf dem Navi aber etwas komisch und ich schau mir die ganze Route an. Mit Schrecken stellen wir fest, dass wir eine falsche Adresse eingegeben haben. Und noch schlimmer, wir haben auf dem falschen Campingplatz reserviert. Also nochmals Campingführer hervorkramen und auf dem richtigen Camping anrufen (er hat die gleiche Nummer wie der erste, aber in einem anderen Gebiet…, darum die Verwechslung).
Das Navi ist neu programmiert und die Fahrt kann nun weitergehen. Wir fahren quer durchs Land. Hinter Helsingborg löst schon bald mal Wald die Landwirtschaft ab und dann fahren wir gefühlte Stunden durch Wald – Smaland. Lustige Abwechslung bildet der nachbau eines Flugzeuges, in dessen Bauch es Dutzende Sorten von Gummibärchen und Schleckereien gibt.
Bei Jönköping lichtet sich der Wald und der Vätternsee liegt vor uns. Der Zweitgrösste See Schwedens ist etwa 100 km lang und 30 km breit (Ein See von Zürich nach Basel oder Bern.)



Auf dem Campingplatz erhalten wir einen schönen Platz direkt am See und wie sich im Laufe des Tages herausstellt, war es sehr gut, dass wir reserviert haben. Nach dem Mittag ist der Platz noch halb leer, im späteren Nachmittag trifft ein Wohnmobil oder Wohnwagen nach dem andern ein und bis zum Abend scheint der Platz dann ziemlich voll.
Wir sind dann noch einkaufen gegangen. Zum ersten Mal überhaupt in Schweden sind wir in einen Lebensmittelladen gegangen und wurden fast erschlagen. Der Coop war von der Fläche her relativ klein, das Sortiment aber enorm breit. Die Gestelle sind emtsprechend eng und vollgestopft. Büchsen reihen sich an Nudelpackungen. Tuben machen sich den Platz streitig mit Flaschen. Gleich daneben Kartoffelstock und Chips und vis-à-vis stehen Shampoos und Seifen neben Abfallsäcken und Haushaltpapier. Alle 10 cm ist ein anderes Produkt angeordnet. Entsprechend fleissig müssen die Angestellten die Gestelle auffüllen, was es einem in den sonst schon engen Gängen nicht einfacher macht…


Auf dem Gipfel des Ombergs
Am Midsommarafton, dem eigentlichen Fest-Tag zu Midsommar, verziehen wir uns auf den Omberg. Wir machen eine wunderschöne Wanderung und essen in einem gemütlichen Restaurant. Der Gipfel des Ombergs (262,8 Meter) ist eine relativ kahle Kuppe mit einem Aussichtsturm. Die Aussicht ist sehr schön und die grösse des Vätternsees wird sichtbar. Eine Panoramastrasse führt hinunter zum Meer mit verschiedenen schönen Aussichtsplätzen. Neben viel Wasser sehen wir auch einen Adler seine Kreise ziehen.
der Vätternsee

Landschaft am Vätternsee
Die Aufrichtung des Maibaumes haben wir wegen der Wanderung nun verpasst, aber das ist nicht so schlimm. Der Midsommarafton hat eine grosse Bedeutung für die Schweden, uns scheint das Ganze aber eher wie eine Kindergeburifeier für Erwachsene – den ganzen Nachmittag und bis in die Nacht spielen die Eltern mit ihren Kindern. Wir hoffen, dass sie das an den anderen Tagen im Jahr auch machen… Und obwohl der Campingplatz ziemlich ausgebucht ist, ist es sehr ruhig, da es vorwiegend Schweden auf dem Platz hat. (Der Unterschied wird uns dann in Stockholm bewusst, als schon frühmorgens der Holger nach lautstarken Anweisungen seines Kumpels die Sat-Schüssel ausrichtet oder die Helga sich mit der Platznachbarin über den neuesten Tratsch unterhält – es gibt definitiv nicht viele angenehmere Nachbarn auf einem Campingplatz als Schweden.)


Landschaft am Vätternsee 2


die Schleusen in Bergen
Am nächsten Tag fahren wir nach Motala und dem Götakanal entlang bis Bergen. Der Götakanal ist ein Kanal von der Ostsee in die Nordsee. Die Strasse führt oftmals über kleine Brücken oder zum Teil auch unter dem Kanal durch! Er ist relativ schmal und verbindet diverse Seen miteinander. Um die verschiedenen Niveauunterschiede der Seen zu überwinden, hat es immer wieder Schleusen. In Bergen sind gleich 7 Schleusen hintereinander erstellt. Dies ist an und für sich schon sehr spektakulär. Wenn dann unbeholfene Kapitäne und ihre nicht minder erfahrenen Matrosen die Schleusen befahren wird es richtig spannend. Es werden zeitgleich 3 Schiffe pro Schleuse gehoben. Wohlvestanden alles Schiffe, die auch meerestauglich sind und auch schon auf dem Meer unterwegs waren. Das vorderste Schiff wird durch ein pensioniertes Paar gesteuert. Er ist auf dem Boot und muss das Steuer halten und zwei Seile nachziehen. Sie ist an Land und muss die Seile jeweils befestigen und wieder lösen. Die beiden schaffen es bei jeder Schleuse sich so unbeholfen anzustellen, als wäre es die erste Schleuse überhaupt. Entweder ist das Schiff zu wenig weit vorne oder es driftet in der Strömung des aufsteigenden Wassers in die Mitte der Schleuse. Dann wieder verheddert er sich mit den Seilen oder vergisst, dass er diese nachziehen muss. Oder sie nervt sich über die Schleusenwärterinnen, welche das Wasser zu schnell einfliessen lassen. Das ganze Schauspiel wirkt zusätzlich spassig durch die Aufmachung der beiden. Er macht auf Seebär, sie ist von Kopf bis Fuss mit den trendigsten Outdoor-Klamotten eingekleidet. Das Pünktchen auf dem i ist die spacige Sonnenbrille, die beide Tragen. Ein Brüller 

Samstag, 21. Juni 2014

2. Teil
Reise via Dänemark nach Südschweden –
grenzenloses Vertrauen ins Navi

Am Montag nach einer knappen Woche in Norddeutschland verlassen wir Wackerballig Richtung Norden.
Unser Navi lotst und quer durch Flensburg und durch die engsten Gassen aber irgendwann sind wir wieder auf der Autobahn und passieren die Grenze. Wobei ausser ein paar Tafeln und Flaggen gar nichts auf eine Grenze hindeutet.
Kurz nach der Grenze lotst uns das Navi von der Autobahn und ans Ende einer Halbinsel. Hier in Finshav sollen wir die Fähre nehmen nach Bojden. Naja, nehmen wir halt die Fähre…
Wir haben gerade noch Platz auf der Fähre
Einfacher gesagt als getan. Als erstes fahre ich am Tickethäuschen vorbei und muss dann einen Vollstopp machen. Ursi geht die paar Schritte zurück und löst unsere Tickets. Dann heisst es einreihen in die Schlangen. Die Fähre kommt aber bereits angetuckert und wir finden, dass diese doch recht klein ist… hoffentlich finden wir da bei der nächsten Überfahrt überhaupt Platz
Die Fähre füllt sich, noch stehen einige PKWs, ein Car und wir auf dem Warteplatz. Der Einweiser spricht via Funk mit der Mannschaft auf der Fähre. Wie lang unser Gespann sei, will er wissen. Er schüttelt den Kopf und sagt, dass wir zwei Stunden auf die nächste Fähre warten müssen. Der Car und die PKWs werden eingeladen. Plötzlich kommt Hektik auf, wir sollen doch noch auf die Fähre! Er weist uns ein und wir füllen den vorhandenen Platz komplett aus. Die Heckklappe (sagt man das so beim Schiff?) schliesst sich und es bleibt noch etwa ein halber Meter hinter unserem Wohnwagen. Uff, geschafft. Wir haben so was von Glück.
Brücke über den Grossen Belt
Die Überfahrt ist angenehm aber windig. Wir landen auf der Insel Fyn, durchqueren diese und stehen schon vor der Brücke über den grossen Belt. Die 18 km lange Brücke verbindet Ost- und Westdänemark miteinander. Eindrücklich, was die Baumeister hier erschaffen haben!

Öresundbrücken
Es folgt die Insel Svaelland, auf der auch Dänemarks Hauptstadt Kopenhagen liegt. Doch wir lassen diese links liegen und fahren direkt auf die Öresundbrücke, welche Dänemark mit Schweden verbindet. Zuerst geht’s durch einen Tunnel im Wasser. Irgendwo mitten im Meer taucht dieser wieder auf und die Strasse schwingt sich auf die riesige Brücke. Die Öresundbrücke ist die weltweit längste Schrägseilbrücke für kombinierten Strassen- und Eisenbahnverkehr. Einfach eindrücklich, darüber zu fahren – und teuer… Aber man gönnt sich ja sonst nichts und irgendwie muss das Meer ja überquert werden. Eine Fähre ginge auch, aber diese ist praktisch gleich teuer.


Wir treffen in Schweden ein und durchqueren Malmö um in südlicher  Richtung einen Campingplatz zu suchen. In Trelleborg am Meer werden wir fündig und stellen den Wohnwagen auf einem Platz ab. Wir sind noch nicht fertig eingeparkt, als uns ein älterer Schwede darauf aufmerksam macht, dass wir den Wohnwagen andersrum stellen müssen. Dies, damit der Sicherheitsabstand von 3,5 Metern eingehalten wird. Dies wird, wie wir im Laufe der Zeit herausfinden, auch genau eingehalten.

Strandgut
Ausflüge in Südschweden
Wir sind im schönen Skanen gelandet und erkunden die nähere Umgebung.
Als erstes steht ein Ausflug nach Malmö auf dem Plan. Wir fahren der Küste entlang zu einer Bernstein-Schleiferei und kaufen für Enayo eine Halskette. Beim Parkplatz hat sich jemand die Mühe genommen und aus Treibgut Denk-Male erstellt. Wahnsinn, was alles im Meer schwimmt!
In Malmö lassen wir uns von der sommerlichen Sonne verführen und essen in einem Strassencafé, schlendern durch die Gassen und schauen uns verschiedenes an.
Am wohlsten fühlen wir uns aber in einem gemütlichen Innenhof. Hier ist es ruhig, windstill und warm. Und guten Kaffee und Gebäck gibt es auch!
kleinstes Haus in Malmö
Wir schaffen es dennoch das älteste Fachwerkhaus, das kleinste Haus und die älteste Apotheke zu sehen. Den Torso, der einzige Wolkenkratzer von Skandinavien und den Hafen haben wir natülich auch noch gesehen. Malmö ist recht grün und hat auch einige Kanäle und Flussläufe. Wir finden die Stadt und die Leute total nett und easy und sehr geduldig. Wahrscheinlich freuen sich schon alle auf den Midsommarafton und die Ferien.
Am nächsten Tag machen wir einen Ausflug in die andere Richtung. Am Smygehuk auf den Leuchtturm gekraxelt und in Smygehamn am südlichsten Punkt Schwedens gestanden.
Ales Stenar
Via Ystad nach Ales Stenar (die Steine von Ale). Dies ist eine Grabstätte bei Steine in Form eines Schiffes aufgestellt sind (erinnert ein bisschen an Stonehenge). Das Ganze hat eine relativ alte Geschichte und kann auch als Sonnenuhr und zur Bestimmung der Sonnenwenden benutzt werden (Sonnenkalender). Das Ganze ist auf einem Plateau am Meer. Die Klippe ist ca. 30-50 Meter hoch und voller blühender Mohnblumen. Der Wind weht so stark, dass es möglich ist, hier mit dem Gleitschirm abzuheben.
Eine kurze Wanderung nach Kaseberga in ein altes Fischerdorf, das sich wohl nur dank der Nähe zu Ales Stenar über Wasser halten kann.


Rückfahrt quer durchs Land. Uns begeistert die liebliche Landschaft. Besonders schön sind die im Wind wogenden Felder. Die zahlreichen Windturbinen fügen sich weiss und elegant ins Gesamtbild ein.










Donnerstag, 19. Juni 2014

1. Teil 

Agility-Training im Schwarzwald - die ersten Tausend Kilometer


Unser Gespann vor der ersten Nacht in Sörup
Märé: Am Donnerstag nach dem Mittag geht es los. Wir haben (hoffentlich) alles Nötige in unseren Wohnwagen gepackt und putzen noch die Wohnung. Endlich ist es soweit. Es wurde Zeit, denn die Tage zwischen dem letzten Arbeitstag bis zur Abreise waren gefüllt mit letzten Erledigungen, Vorfreude aber auch Anspannung auf die Reise. 1000 Dinge waren noch zu tun und viele liebe Menschen wollten noch von uns Abschied nehmen. Irgendwann sind wir dann einfach froh, endlich gehen zu können. Man muss den Schlussstrich wagen, die Wohnung abschliessen und losfahren.
Die Sonne lacht vom Himmel und es ist schön warm. Noch ein kurzer Abstecher nach Zwillikon zu Romy, um die Vorräte für Enayo aufzustocken, dann endlich auf die Autobahn nach Baden. Anschliessend über Land bis Waldshut und dann immer tiefer in den Schwarzwald zum Schluchsee. Nach einer letzten Steigung ist Faulenfürst erreicht, unsere erste Etappe. Wir schlafen noch einige Tage im Hotel, diesen Komfort gönnen wir uns.

Das Agility-Training ist sehr intensiv aber auch sehr lehrreich. Ursi und Enayo lernen viel und bei jeder Einheit werden die Elemente schwieriger aber auch die Läufe flüssiger.
Wie der Blitz aus dem Tunnel
und schon das nächste Hindernis im Blick
Enayo der Turbo-Toller im Slalom
Highlight ist, als Ursi ausrutscht und im liegen Enayo auf den nächsten Sprung und den Slalom schicken kann.
Mit den anderen Teilnehmern herrscht eine gute Stimmung. Zum Glück finden auch diverse Gespräche statt, die nichts mit der Agi-Szene zu tun haben.

Am Pfingstmontag nach den letzten Trainig dürfen wir uns vorzeitig verabschieden. Es ist eine herzliche Verabschiedung, obwohl wir die meisten ja nicht näher kennen. Dies hat uns sehr beeindruckt. Wir hängen den Wohnwagen an und können los. Es geht nochmals am Agi-Platz vorbei und alle winken uns zu – ich glaube, Sie freuen sich echt für uns.

Doch nach einigen Kilometern ist schon Schluss mit lustig: wir haben Enayos Futter im Tiefkühlschrank des Hotels vergessen. Also nochmals abhängen und mit dem Auto zurück und alles holen.

Aber dann haben wir alles und nachdem wir auf die Autobahn gekommen sind, geht es dann auch flott voran, Ursi hatte ja extra noch die Erlaubnis für 100 km/h geholt.
Wir kommen gut voran bis zu einer Unfallstelle mit einem kilometerlangen Stau davor. Wir sitzen etwa eine Stunde in der prallen Sonne und kommen nur im Schritttempo voran. Doch irgendwann ist auch das überstanden und wir fahren in die anbrechende Nacht.
In der Ferne sehen wir irgendwann Blitze und gewaltige Gewitterwolken. Ein imposantes Schauspiel. Gegen Mitternacht fahren wir auf einen Rastplatz und stellen das ganze Gespann bei einem Burgerking ab. Für einige Stunden legen wir uns aufs Ohr. Es ist aber so drückend heiss, dass wir nicht lange liegen blieben. (Und irgendwie trauen wir uns nicht, die Fenster des Wohnwagens zu öffnen, da man ja allerhand hört von wegen Betäubungsgas etc. und anschliessendem Totalausraub.) In den frühen Morgenstunden geht es weiter und weil es noch fast keine LKWs hat, kommen wir zügig vorwärts.
Leider müssen wir dann aus den Nachrichten vernehmen, dass die faszinierenden Gewitter in anderen Teilen Deutschlands zum Teil verheerende Auswirkungen hatten und auch einige Menschenleben forderten.

Wir kommen vorbei an verschiedenen Städten und Regionen und sind plötzlich in Hamburg. Wir fahren von Süden an den Hafen, hinein in die Elbtunnels und sind kurze Zeit später auch schon wieder auf der anderen Seite der Stadt. Nun liegt das letzte Stück unserer heutigen Etappe vor uns. Schleswig-Holstein ist flach und geprägt von Landwirtschaft. Allzu viel nehmen wir allerdings nicht mehr war, denn wir sind doch etwas müde von der langen Fahrt.
In Sörup fahren wir zu Katy und Suse, zwei Freundinnen, die vor einiger Zeit nach Norddeutschland ausgewandert sind. Der Empfang ist äusserst herzlich und wir kriegen erstmal etwas zu trinken, duschen ausgiebig und erzählen von den letzten Tagen.
Sie führen uns an den kleinen Südensee, wo wir das ganze Gespann aufstellen können. Eine herrlich idyllische Lage.

Stellplatz in Sörup
An sich möchten wir uns jetzt etwas ausruhen, aber leider macht uns die Technik einen Strich durch die Rechnung: bei der Wasserpumpe ist ein Verbindungsstück gebrochen, wir haben kein Wasser zur Verfügung. Also nochmals aufgerafft und ins 20 km entfernte Flensburg zu einem Campingspezialisten. Dort kriegen wir dann auch die notwendigen Teile und Ursi flickt gekonnt den Schaden während ich im Dorf einen Laden aufsuche und unseren Kühlschrank auffülle.
Nach leckeren Spaghetti bei Katy und Suse fallen wir glücklich und müde das erste Mal richtig ins Wohnwagen-Bett und schlafen uns aus.
Leider hat es an diesem lauschigen Plätzchen keine Dusche und so entscheiden wir uns, am nächsten Tag auf den Campingplatz von Wackerballig zu wechseln.

Pier in Wackerballig beim Sonnenuntergang
Wir leben uns langsam ein im Wohnwagen und räumen noch das eine oder andere um, damit es handlicher ist. Der Platz ist sehr begrenzt, aber es reicht super. Die restliche Technik wird auch noch ausprobiert, aber alles funktioniert wie es sollte.

Wir verbringen einige erholsame Tage an der Ostsee und lassen uns von Katy und Suse die Umgebung zeigen, gehen einkaufen, geniessen die Tage und sind fasziniert von den Sonnenuntergängen, schauen das erste Spiel der Schweizer Nati und lassen es uns gut gehen.



Sonnenuntergang über der Ostsee
ohne Worte ...