Montag, 29. September 2014

24. Teil 

Rückreise – jetzt simmer wieder deheime! 


Überall sehen wir grosse Schwärme von Staren und Wildgänsen. Sie sammeln sich für den Flug nach Süden in wärmere Gefilde. Und so machen auch wir uns nach den erholsamen Tagen in Dänemark auf Richtung Süden.

der letzte "ristet Hotdog" in Dänemark


Wie zu Beginn unserer Reise machen wir einen Stopp in Wackerballig in Schleswig an der Ostsee. Wir treffen uns noch einige Male mit Kati und Suse, gehen auf Einkaufstour, testen die Restaurants in der Umgebung und bestaunen ihr neues Zuhause.

Stimmung mit Schwänen an einem lauen Spätsommerabend



Abendstimmung in Wackerballig






Doch dann hält uns nichts mehr, wir packen zum letzten Mal unsere Sachen zusammen, kuppeln den Wohnwagen an und fahren los Richtung Heimat.





Die Fahrt geht flüssig, weder in Hamburg noch sonst wo stehen wir im Stau. Der Feierabendverkehr ist aber schon ziemlich heftig und so machen wir schon relativ früh Halt auf einer hübschen Raststätte, essen etwas und legen uns dann für einige Stunden aufs Ohr. Mitten in der Nacht brechen wir auf, um die letzte Etappe unter die Räder zu nehmen. Im Dunkeln lässt es sich gut fahren, die Autobahn gehört praktisch uns und so kommen wir gut vorwärts. Der Morgenverkehr kostet dann noch einige Nerven, doch wir sind ziemlich relaxt. Am Zoll in Thayingen springt uns ein Zollbeamter vor das Auto, um uns zu kontrollieren. Ohjeh, die vielen neuen Klamotten, die wir dabei haben, überschreiten wohl die erlaubte Freimenge, da hilft es wohl auch nicht, dass wir so lange fort waren. Alles lässt sich wohl nicht als „Ersatzeinkauf“ bezeichnen... Doch weil Enayo den Zöllner anbellt, als er den Kopf in den Wagen steckt und sich umschauen will, fragt er nach einigem Zögern nur, ob die Hundebox neu sei. Und dies können wir mit gutem Gewissen verneinen. Er lässt uns dann auch ziehen und wir sind endlich wieder in der Schweiz. Die letzten paar Kilometer sind mühsamer als viele Kilometer vorher, an das Gedränge auf den Schweizer Strassen müssen wir uns erst wieder gewöhnen. Doch wir lassen uns die Laune nicht verderben und fahren sogar mitten durch Zürich, einfach weil wir Lust darauf haben. (grins)

Uns so erreichen wir wohlbehalten und ohne Schaden unser Zuhause. Hier werden wir mit Spruchband und Blumen empfangen, was uns tief bewegt. Wir sind einfach glücklich, zu Hause zu sein. Wir haben so viele schöne Orte gesehen und bewegende Momente erlebt, doch das Gefühl beim Heimkommen ist überwältigend.

Stimmung am Zürichsee am Morgen nach unserer Ankunft

  

Fazit

Wir haben auf dieser Reise eine wunderschöne und unvergessliche Zeit erlebt. Weil die Planung und Reisevorbereitung durch die Umstände vor der Reise relativ bescheiden war, haben wir vieles spontan vor Ort entschieden und geplant. Trotzdem, oder gerade deshalb, war die schlussendlich gefahrene Route perfekt für uns und wir würden im Rückblick fast nichts ändern.
Dank des Jahrhundertsommers haben wir fast überall angenehme Temperaturen und sehr wenig Regen gehabt. Schal und Handschuhe blieben in der Schachtel, auch der Regenschirm kam nur selten zum Einsatz. Dafür kam einige Male die kurzen Hosen und T-Shirts zum Zuge. Wir sind uns bewusst, dass dies aussergewöhnlich ist und unseren überaus positiven Eindruck von Skandinavien prägt.
Wir nehmen unzählige schöne Erlebnisse mit in die Zukunft und werden noch lange davon zehren.
Wir wissen, dass eine solche Reise ein einmaliges Geschenk ist, welches wir uns in den letzten Jahren aber auch verdient haben. Wir sind dankbar dafür und dass alles gut gegangen ist und wir gesund zurückgekehrt sind.


Hier noch einige Facts&Figures zu unserer Reise

> 112 Tage on the road mit total 16'238 Kilometer auf dem Tacho
> Die Reise führte uns durch 6 Länder, wobei wir 9 Mal eine Grenze überquert haben.
> Unser Wohnwagen Fendt Topas mit gut 10 Quadratmetern war uns ein gemütliches und praktisches Zuhause
> Der Jeep hat nicht einmal gemuckt und alle Hindernisse zuverlässig überwunden
> 47 verschiedene Campingplätze und zwei Raststätten waren unser Vorgarten (sprich auch gleich viele Male ankuppeln, abkuppeln, alles installieren etc. wir sind nun richtige Profis…)
> Für etwa 100 Kilometer mussten wir unsere Uhren umstellen, da wir uns in einer anderen Zeitzone bewegten (Finnland)
> 35 Tage weilten wir über dem Polarkreis
> Während 7 Wochen war es rund um die Uhr hell
> Wir waren am nördlichsten Punkt Europas, beim nördlichsten Leuchtturm, auf dem nördlichsten Campingplatz, beim nördlichsten Kiefernwald, im nördlichsten Weihnachtshaus, in der nördlichsten Pizzeria und und und (der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt…).
> Mit 14 Fähren haben wir Fjords, Meerengen und Meere überquert
> Unzählige Tunnels durch Berge und unter dem Meer hindurch sowie unzählbare Brücken haben zusätzlich für Abwechslung (und Abkürzung) gesorgt
> Wir haben in 4 Währungen unsere Rechnungen beglichen
> Über 6000 Fotos haben wir geknipst


Dank

Vielen Dank allen Blog-Leser/innen für die vielen positiven Feedbacks. Wir hoffen, es hat euch Spass gemacht und ihr konntet so ein bisschen teilhaben an unseren Erlebnissen.
Für weitere Geschichten oder Fragen stehen wir euch gerne persönlich zur Verfügung. Ihr könnt uns erreichen unter skandinavien14@gmail.com

Und zum Schluss möchten wir uns von ganzem Herzen bedanken, bei allen, die uns in irgendeiner Form bei und auf dieser Reise unterstützt haben. Ganz besonders DANKE an Mami Lydia, die uns hier in der Schweiz den Rücken frei gehalten hat. Aber auch allen Freunden, mit denen wir auch in den letzten Wochen immer wieder via Skype oder Facetime Kontakt hatten und die für viele unterhaltsame Minuten sorgten.


Unterwegs haben wir viele spannende Menschen getroffen, die unsere Reise bereichert haben. Schön, dass wir euch kennen gelernt haben! Im speziellen erwähnen möchten wir: Ani&Dieter, die den Verlauf unserer Reise entscheidend geprägt haben; Yvonne&Roli für wertvolle Tage über und unter dem Polarkreis; Moni, Kathy, Götzi und Sonja für den unvergesslichen Besuch in Oslo; Frank für Strom; Kati&Suse für die herzliche Gastfreundschaft und die Einblicke in eure neue Heimat. DANKE

Dienstag, 23. September 2014

23. Teil
Dänische Westküste – Strandferien und Wellness




Wir folgen der Westküste südwärts. Die Landschaft wird fruchtbarer und intensiver landwirtschaftlich genutzt. Es scheint, als sei hier nicht mehr alles aus Sand. An der Küste jedoch breiten sich unverändert lange und breite Sandstrände aus. Das einzige, was sich ändert ist der Sand. Mal ist er fein, mal sehr fein – mal ist er weiss, mal ist er sehr weiss. In den Dünen dahinter finden wir immer wieder herrliche Campingplätze. Wir lassen es uns gut gehen und geniessen die Sonne, die Wärme und das Nichtstun.

Camping mitten in den Dünen, einfach wunderschön

Doch nur auf der faulen Haut liegen können wir einfach nicht. Einerseits möchte Enayo natürlich so oft als möglich im Meer baden und am Strand tollen, andererseits ist es auch für uns nicht einfach, nach so vielen Wochen „on the road“ und haufenweise Eindrücken plötzlich im Liegestuhl zu liegen. Und so unterbrechen wir das Faulenzen hin und wieder mit einem Ausflug.


Westküste Dänemarks: weisser Sand, Strandhafer, blauer Himmel...




Das Sneglehuset in Thyborön

Das wohl am meisten fotografierte Haus in Dänemark ist das Sneglehuset, das Schneckenhaus. 


Der Vorgarten und die Fassade





Es ist ein Haus, bei dem sämtliche Wände mit Tausenden von Schnecken, Muscheln, Glaskugeln und vielem mehr beklebt und bemalt sind. 



Der Besitzer hat in stundenlanger Arbeit Wandbilder, Verzierungen und eine ganz eigene Welt erschaffen.

reich und phantasievoll verziert 




Camping mit Hindernissen

Aliens am Strand?
Leider haben wir zwischendurch mal nicht so Glück. Wir finden zwar einen Campingplatz mitten in den Dünen und auch einen Platz mit direktem Meerblick. Doch leider ist der Praktikant an der Rezeption nicht ganz so fähig und weist uns diesen Platz zu, obwohl er in zwei Tagen bereits vorreserviert ist. So müssten wir nach zwei Nächten alles zusammenpacken und 20 Meter weiter an einer anderen Stelle wieder aufbauen. Das begeistert uns nicht gerade und wir reisen weiter.

mitten in den Dünen ...
und weit weg vom nächsten Stromverteiler
Der neue Campingplatz ist auch mitten in den Dünen und einfach herrlich. Es dauert allerdings eine Weile, bis wir den „perfekten“ Platz für uns gefunden haben. Er soll sonnig, aber windgeschützt sein, da der Wind in diesen Tagen ziemlich aufgefrischt hat. Endlich haben wir einen Platz, zirkeln im Retourgang den schmalen Weg hinein, kuppeln den Wohnwagen ab und schieben ihn an die richtige Position. 


Die Stützen sind schnell unten, doch dann machen wir lange Gesichter: in der Hitze des Gefechtes haben wir nicht realisiert, dass der nächste Stromverteiler weiter entfernt als unser Stromkabel lang ist. Ohjeh, das ist uns ja bis jetzt noch nie passiert! Glücklicherweise ist ein netter Nachbar schnell und unkompliziert zur Stelle und hilft uns mit seinem Kabel aus!

Schnurgerade Strasse parallel zu Strand und Dünen


Fun auf dem Abenteuer-Golfplatz

Ringköbing
Nach einem Bummel durch Ringköbing essen wir in einer Pizzeria. Erstaunlich, was in Dänemark alles auf der Pizza landet... aber fein sind sie. Wir schlendern noch etwas durch die Gassen, essen ein Glacé und kaufen ein fürs Wochenende. Auf dem Rückweg fahren wir an einem Adventure-Golfpark vorbei. Das ist genau das richtige an diesem schönen Abend. Zuerst machen wir Fussballgolf und dann Minigolf. Dieses ist nicht auf schön glatten Bahnen sondern sieht eher wie ein Golfplatz im Miniaturformat aus. Es hat (Kunst-)Rasen, Bunker, Hügel usw. Das ganze macht mega Spass und natürlich gewinnt Ursi verdient.

Abenteuer-Golf macht Spass




 Abendstimmung am Strand

ohne Worte...


























Sandskulpturen-Festival in Söndervig

Bereits zum zwölften Mal findet dieses imposante Festival statt. Dieses Jahr steht ganz im Zeichen der Wikingern. Wie die Norweger stammen auch die Dänen von den Wikingern ab und sind sehr stolz darauf. 










Künstler aus aller Welt haben ihre Interpretationen des Themas in meterhohen Sandskulpturen dargestellt. 
Diese bestehen nur aus Sand und Wasser. Der nasse Sand wird verdichtet und getrocknet und trotzt so Wind und Wetter.

 







Es ist wahnsinnig eindrücklich, wie gross die Skulpturen sind. Zugleich werden die Details in einer Treue herausgearbeitet, die uns nur staunen lässt.











Luxus-Camping mit Wellness

Kunst am Strand im Grossformat
Als Abschluss unseres Aufenthaltes in Dänemark fahren wir einen 5-Sterne-Campingplatz in Blovand an. Ein ziemlich grosser, aber schön gelegener und sehr sauberer Platz erwartet uns. 
Und das beste: eine Wellnessanlage, die ihrem Namen wirklich gerecht wird. Diverse Saunen, Dampfbäder, Erholungsbäder und Ruheliegen laden zum Entspannen ein. Das Highlight ist eine Sauna mit Panoramafenstern, welche einen herrlichen Blick über die Dünen und das Meer ermöglichen.





typische Häuser an der dänischen Küste
Wir sind fast eine Woche hier, vertreiben uns die Zeit im und am Wasser (und sind so auf alle Fälle auch wieder blitzblank sauber), schlendern dem Strand entlang, lassen die Seele baumeln und geniessen den relativen Luxus der Campingplatz-Infrastruktur und des nahen Touristenortes. Im Normalfall ist dies ja nicht so unsere favorisierte Umgebung, doch nach so vielen Wochen unterwegs auf teils sehr einfachen Plätzen, fühlen wir uns wie Königinnen.





Mennesket ved Havet in Esbjerg


Sie sitzen auf einem Hügel am Strand ...

Die Skulpturengruppe „Mensch am Meer“ umfasst vier neun Meter hohe sitzende Figuren aus weissem Beton. Diese wurden vom Künstler Svend Wiig Hansen entworfen zum 100-jährigen Bestehen von Esbjerg. Die Figuren blicken hinaus aufs Meer und grüssen die Reisenden auf See. Bei gutem Wetter sollen sie bis 10 km weit sichtbar sein. 

... und das sehen die vier tagein tagaus

Samstag, 13. September 2014

22. Teil
Nordjütland – viel Sand und viel Licht


eine der letzten Brücken in Schweden


Wie beschlossen fahren wir in zwei Etappen nach Göteborg, wo wir auf einer Fähre der Stena Line einen Platz für die Überfahrt nach Dänemark buchen. Südnorwegen und Südwestschweden wäre sicher auch schön gewesen, doch wir müssen uns ja noch etwas für die nächste Skandinavienreise aufheben.


Skanskaskrapan, eines der moderneren Wahrzeichen
Von Göteborg selber sehen wir zwar viel, aber nur vom auslaufenden Schiff aus. Wir staunen über die prunkvollen Häuser mit eigenem Jachthafen, über die grossen Raffinerien und das noch grössere Containerterminal.






Skyline von Göteborg






Doch schon bald werden die Häuser weniger und die Fähre sucht sich den Weg zwischen den vielen kleinen Inselchen und Felsen.





Wehmütig blicken wir zurück auf Schweden, auf Skandinavien. Ein grosser Teil unserer Reise liegt hinter uns, der Abschied fällt uns schwer, da es im Moment so endgültig wirkt. Doch wir sind reich an Erlebnissen und Erfahrungen, hatten unzählige schöne Momente und Begegnungen, konnten zig einzigartige Augenblicke geniessen und sind erfüllt von dem Erlebten.
Und so ist die Überfahrt nach Frederikshafen zugleich ein Abschied als auch ein Neuanfang. Dänemark ist anders, die Dänen sind anders – wir sind gespannt, was uns erwartet.

Goodbye typisches Schweden



Jütland - kilometerlange Strände, Sand und Dünen soweit das Auge reicht


Home sweet Home
Zuerst fahren wir nach Skiveren, im nördlichsten Zipfel von Dänemark. Wir finden dort einen schönen Campingplatz gleich hinter den Dünen und neben einem Wald. Wir beschliessen, hier einige Tage zu bleiben und bauen unser Vorzelt auf und auch der Grill kommt zum Zug. 



Spielplatz für uns...





... und Enayo




Wir sind nun in Jütland, dem Festland von Dänemark. Dieses ist die geografische Fortsetzung von Norddeutschland und ist platt wie eine Flunder. Uns fällt sofort die ausgedehnte Landwirtschaft auf, die vielen Wälder und die anmutigen, von hohem Gras oder Strandhafer bewachsenen Sandhügel. Der nördlichste Teil besteht eigentlich nur aus Sand und hätten die Dänen vor einigen Jahrzehnten nicht grosszügig Wald gepflanzt, wäre ein grosser Teil der Westküste vom Wind weggetragen und an die Ostküste verfrachtet worden.










Durch die Bepflanzung kann das Ganze einigermassen stabilisiert werden, trotzdem ist der Einfluss vom stetigen Westwind nicht zu übersehen.
Wir können uns kaum satt sehen an den kilometerlangen Sandstränden, den Dünen mit den im Wind wogenden Gräsern und den Wellen, die unermüdlich eintreffen.








Ausflug nach Skagen und Grenen

Der nördlichste Zipfel Dänemarks ist eine nur wenige Kilometer schmale Landzunge. Im Westen ist die Nordsee und im Osten die Ostsee. Die Sonne scheint von oben, das Wasser rechts und links reflektiert zusätzliches Licht und so ist alles in ein einzigartiges, blendend weisses Licht getaucht. Kein Wunder wird dieser Teil von Dänemark auch Land des Lichts genannt.



ein Bein in der Nordsee, das andere in der Ostsee




Am Ende der Landzunge, in Grenen, treffen die beiden Meere aufeinander. Man glaubt es kaum, aber dies ist wirklich sicht- und spürbar. Wir stehen mit einem Bein in der Nordsee und mit dem anderen Bein in der Ostsee. Die gegensätzliche Strömung ist nicht ungefährlich und zerrt an unseren Füssen. Wir finden es spannend und amüsant, dass wir schon wieder an einem nördlichsten Punkt stehen.







schmuckes Dörfchen Skagen
Skagen selber ist ein hübsches Hafenstädtchen. Die Häuser strahlen in einem warmen Gelb und die Fussgängerzone lädt zum Verweilen ein. Wir lassen uns gerne darauf ein und schlendern durch die Gassen. Natürlich darf ein echter dänischer Ristet Hot Dog nicht fehlen.
Diese "Spezialität" gibt es in jeder belebteren Ortschaft und ist wirklich empfehlenswert.




... mit gemütlicher Fussgängerzone




Ausflug zu Rabjerg Mile

Augenwimpern eines Riesen?
Rabjerg Mile ist die grösste Wanderdüne Europas und bewegt sich mit etwa 15 Metern pro Jahr von West nach Ost. Sie wurde als einzige Wanderdüne Norddänemarks von den Bepflanzungen verschont und steht seit langem unter Schutz. Es ist eine richtige Wüste: Sand, soweit das Auge reicht. Zig Kubikmeter Sand wird tagtäglich vom Wind geformt, verweht, abgetragen und anderswo aufgebaut. Wir tummeln uns lange im Sand, finden immer wieder neue Formationen, erklettern Hügel und Berge, schlittern in Täler und haben einfach viel Spass.


Rabjerg Mile, die grösste Wanderdüne Europas: Sand, Sand, Sand


phantasievolles Hausboot




Wanderung durch den Wald und an den Strand


Der Wald hinter dem Campingplatz ist wie angesprochen eigentlich eine Plantage. Die Dänen nennen ihn darum auch so. Nichts desto trotz wirkt er sehr natürlich und hat viele Facetten. Gegen das Meer hin ist er lichter und der Boden ist sandiger. Gegen das Landesinnere ist er zum Teil fast undurchdringbar, dunkel und geheimnisvoll. Im Wald wimmelt es von Tieren, Hasen hoppeln über den Weg, Rehe betrachten uns mit grossen Augen und Vögel fliegen herum. Auch Pilze hat es jede Menge hier, ein wahres Eldorado für Sammler. 

Der Wald ist durchzogen von kleineren und grösseren Wegen, doch leider sind fast keine Wanderwege ausgeschildert und so ist die Orientierung ziemlich schwierig. An einem zu Beginn eher trüben Nachmittag machen wir uns auf, den Wald zu erforschen. Immer tiefer dringen wir ein in das Netz aus Wegen und Strässchen. Zum Glück scheint die Sonne ab und zu zwischen den Wolken durch, so wissen wir wenigsten, in welche Richtung wir marschieren. 

Nach mehreren Kilometern eröffnet sich vor uns eine grosse Lichtung mit diversen Feuerstellen und mehreren Unterständen. Und in diesem Moment scheint die Abendsonne durch ein Wolkenloch und zaubert ein Fest der Farben, das sich wohl nicht mal ein Maler ausdenken kann. 

Da wir weder hier übernachten noch bräteln wollen, gehen wir weiter und gelangen zu einem wunderschönen Haus mit Strohdach. Eine komische Konstruktion auf dem Dach hinterlässt bei uns nur Fragezeichen. Später finden wir heraus, dass auf dieser früher ein Windrad stand, mit dem im Innern etwas angetrieben werden konnte.



Doch weiter geht die Wanderung nun durch die Dünen und Richtung Meer. Endlich finden wir einen Weg, auf dem wir auch wirklich bis ans Wasser kommen. Der Strand ist, wie überall hier, sehr breit und flach. Dahinter sind die bepflanzten Dünen und zwischendurch sind auch die angepflanzten Wälder auszumachen. Wir könnten hier stundenlang und kilometerlang spazieren, genau genommen bis nach Grenen und dort auf der Ostseeseite wahrscheinlich auch wieder kilometerlang südwärts. Soweit wollen wir aber nicht, und so wandern wir gemütlich zurück zu unserem Campingplatz.







An vielen Orten in Dänemark kann man auch mit dem Auto auf den Strand fahren. Das haben wir natürlich auch gemacht, und es ist ein cooles Gefühl, mit dem Jeep über den Strand zu fahren. 


nirgendwo sind die "Strassen" so breit wie hier am Strand
Natürlich muss man aufpassen, denn es hat auch hier Stellen mit viel lockerem Sand und wiederum solche mit weichem, nassem Sand. Beide sollten nicht unbedingt befahren werden!












Ausflug zu Rubjerg Knude

Rubjerg Knude mit dem berühmten Leuchtturm






Auch über die zweite grosse Düne in Dänemark möchten wir stapfen. Rubjerg Knude ist etwas anders als Rabjerg Mile. Ab 1910 blies der Wind unaufhörlich Sand über die Steilküste hoch und lagerte zwischen Meer und dem Leuchtturm ab. Mit allen Mitteln wurde versucht, den Sand an Ort und Stelle zu belassen und die Sandwanderungen zu verhindern. Doch das Ergebnis war, dass sich der Sand oben an der Küste aufgetürmt hat und bis zu 90 Meter hoch wurde. Es bildeten sich weitere sandige Steilküsten mit zum Teil bizarren Formen.


Gewaltige Steilküsten aus Sand sind den Wellen ausgesetzt

Die Düne ist bereits am Leuchtturm vorbeigezogen,
die dazugehörigen Häuser sind total zerstört
Der Leuchtturm war bald vom Meer aus nicht mehr sichtbar und wurde schliesslich aufgegeben. Und seit den 90ern darf Knude nun endlich frei wandern. Underdessen hat Knude den Leuchtturm passiert, die danebenstehenden Häuser wurden vom Sand komplett zerstört, es liegen nur noch viele Backsteine herum. 
Die dem Landesinnern zugewandte Seite der Düne
flacht langsam ab und wandert unaufhaltsam weiter
vielleicht kann ich ja
ein bisschen schubsen























Die Wanderdüne flacht sich nun langsam gegen das Landesinnere hin ab und auf der Meeresseite wird regelmässig ein Teil der Küste durch das Meer zerstört. 
In einigen Jahren wird der Leuchtturm wohl im Meer versinken…





einer der wenigen kleinen Fischkutter, die noch im Einsatz sind




Und natürlich können wir an der Westküste die Sonne ins Meer untergehen sehen, was uns viele romantische Minuten und Bilder beschert. Für alle, die Kitsch genauso lieben, wie wir...











praktisch zeitgleich mit dem Sonnenuntergang
geht auf der anderen Seite der Vollmond auf.
Was für ein Timing!





Wohin dieser Wegweiser führt
möchten wir nicht so genau wissen...